Niklas Dellke: "Mein Traum ist es, in der Bundesliga zu starten"

22.02.2021 –  Thorsten Eisenhofer

Niklas Dellke (Triathlöwen Bremen) ist erst seit zwei JahrenTriathlet. Der 24-Jährige möchte über die Zweite Liga den Weg in die 1.Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga gehen. Wir haben mit…

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Niklas Dellke (Triathlöwen Bremen) ist erst seit zwei Jahren Triathlet. Der 24-Jährige möchte über die Zweite Liga den Weg in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga gehen. Wir haben mit ihm über den Anteil einer E-Mail an seiner Karriere, eine Bestzeit mit weniger Training als ein Hobbyathlet und über den Grund, warum seine Freundin mittlerweile so begeistert Triathlonrennen schaut, gesprochen.

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Niklas, du warst über Jahre Schwimmer, nun bist du Triathlet. Wie ging der Wechsel vonstatten?

Das ist eigentlich eine ganz witzige Geschichte. In der Pause nach der Schwimmsaison 2018 habe ich mitbekommen, dass bei mir in der Nähe ein Triathlon stattfindet. Ich dachte, da meldest du dich mal an. Ich habe dann gleich meine Altersklasse gewonnen.

Mit nur vier Wochen Triathlontraining.

Ich würde das nicht mal als Triathlontraininig bezeichnen. Vor allem nicht im Vergleich zu meinem jetzigen Training. Ich habe ein bisschen nach Lust und Laune trainiert, wollte Spaß haben. Mich hat Triathlon als Sportart gereizt. Mein Papa ist Läufer, ich habe seit Jahren ein Rennrad. Ein paar Wochen nach dem Wettkampf habe ich dann eine E-Mail von den Triathlöwen Bremen bekommen, ob ich ein Probetraining machen will.

Du bist also regelrecht gescoutet worden.

(lacht) Ja, so ungefähr. Im Endeffekt war es eine glückliche Fügung. Ich wäre wohl jetzt nicht ein so ambitionierter Triathlet, wenn die Triathlöwen nicht auf mich zugekommen wären. 2019 habe ich mich noch als Schwimmer gesehen, der auch Triathlon macht. Seit 2020 bezeichne ich mich als Triathleten.

Wie erfolgreich warst du im Schwimmen?

Es war okay, aber für ganz vorne hat es nicht gereicht. Ich war regelmäßig bei Norddeutschen Meisterschaften am Start und bin mal bei den Deutschen Mastersmeisterschaften in der Altersklasse mit der Mannschaft Dritter geworden. Es war also nicht berauschend (lacht).

Wann hast du gemerkt, dass im Triathlon mehr möglich ist?

Bei einem Silvesterlauf 2019. Ich war zuvor vier Monate zum Auslandssemester in Ungarn, bin in der Zeit viel geschwommen, gar kein Rad gefahren und nur wenig gelaufen. Ich bin dann bei diesem Silvesterlauf eine neue Bestzeit gelaufen. Danach haben viele Leute zu mir gesagt, du hast Talent, jeder Breitensportler, der zehn Kilometer im Wettkampf laufen will, trainiert doppelt so viel wie du. Da habe ich mir gedacht, ich sollte das mal intensivieren.

Wo soll es für dich jetzt hingehen?

Mein Traum ist es, in der Bundesliga zu starten. Und zwar eher kurzfristig. Dieses Jahr will ich in die Zweite Liga reinschnuppern. Aber 2022 würde ich dann gerne in der Bundesliga starten.

Hast du schon Bundesligarennen gesehen?

Ich habe 2019 im Livestream das Rennen in Düsseldorf und im Fernsehen den Wettkampf in Berlin verfolgt sowie 2020 das Rennen in Saarbrücken im Livestream. Diese Rennen haben mit ihrer Schnelligkeit einen besonderen Reiz. Meine Freundin hat keinen großen Bezug zum Triathlon, sie findet Wettkämpfe über die Mittel- und Langdistanz langweilig, sagt, sie könne es nicht verstehen, dass sich jemand fünf Stunden auf das Rad setzt. Wir haben im September des vergangenen Jahres zusammen die WM-Rennen in Hamburg im Fernsehen gesehen. Sie war völlig begeistert, wie spannend das ist. Sie sagte, es sei eine Schande, dass so wenig solcher Triathlonrennen im Fernsehen übertragen werden.

Ärgerst du dich manchmal, so spät mit dem Triathlon begonnen zu haben?

Ja, der Gedanke kommt mir öfter. Mein Rennrad habe ich mir 2014 nach dem Abitur gekauft. Ich hatte Triathlon immer im Hinterkopf. Aber damals lief es im Schwimmen, ich habe mich noch verbessert und daher war der Wechselanreiz nicht so groß. Jetzt denke ich schon, wärst du mal zwei Jahre früher gewechselt. Dann wäre es vielleicht anders gelaufen und es hätte noch etwas werden können. Jetzt ist mein größter Traum ganz weit hinten am Horizont, dass ich mal in einem Europacuprennen starte.