"Ist natürlich eine große Nummer, dabei zu sein"

26.10.2021 –  thorsten eisenhofer

Sarah Karollus startet mit dem SV Würzburg 05 in der kommenden Saison in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Sie hat uns erzählt, ob sie den Aufstieg schon realisiert hat, warum sie im ersten Zweitligarennen der vergangenen Saison baff war und aus welchem Grund sie sich auch eine weitere Zweitligasaison hätte vorstellen können.

Sarah Karollus

Sarah, wie groß ist die Freude, in der kommenden Saison in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga starten zu dürfen?

Tatsächlich sehr groß.

Habt ihr es schon realisiert?

Es hat bei uns allen ein bisschen gedauert, bis wir es fassen konnten (die Coronastatuten hatten für die Saison 2021 eigentlich keinen Aufstieg vorgesehen. Da aber Plätze in der Ersten Bundesliga frei sind, werden diese nun aufgefüllt, Anm. d. Red.). So langsam kommt es jetzt an, dass wir in der Ersten Bundesliga starten dürfen und dass es natürlich eine große Nummer ist, dort dabei sein zu können. Die Vorfreude ist jedenfalls riesig.

Ihr seid unter der Prämisse in die Saison gestartet, dass es keinen Aufsteiger geben wird. Wie hast du das aufgenommen?

Ich fand es gar nicht so schlimm. Die abgelaufene Saison war meine erste richtige Saison in der Zweiten Liga. Ich habe mir dann gesagt, es ist nun so und vielleicht ist es für mich auch gar nicht schlecht, wenn ich dann noch ein zweites Jahr in der Zweiten Liga habe. Mit Blick auf meine persönliche Entwicklung wäre ein weiteres Jahr Zweite Liga für mich sicherlich gut gewesen. Aber wer lässt sich schon die Chance entgehen, in der Ersten Liga zu starten?

In der Zweiten Liga hattest du gerade begonnen, dich in den Top Ten, was Einzelplatzierungen angeht, zu etablieren.

Es macht natürlich richtig viel Spaß, vorne dabei zu sein. Ich habe erst 2017 mit Triathlon begonnen, bin vorher hobbymäßig geschwommen. 2018 hatte ich dann meine ersten Einsätze in der Bayernliga und habe 2018 sowie 2019 ab und an als vierte Starterin in der Zweiten Liga ausgeholfen. 2020 habe ich dann gut trainiert und war dieses Jahr für die Zweite Liga bereit.

Du hast dich innerhalb kurzer Zeit von der Aushilfsstarterin zur Leistungsträgerin entwickelt.

Ich war bei meinem ersten Zweitligarennen dieses Jahr am Rothsee selbst etwas baff, als ich plötzlich in der ersten Radgruppe war. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich realisiert habe, dass da keine Gruppe mehr vor uns ist (lacht). Ich wusste zwar, dass ich besser geworden bin. Ich habe aber wohl erst ein Rennergebnis gebraucht, dass mir das bestätigt (lacht). Und ich muss sagen, es macht viel mehr Spaß als Leistungsträgerin zu starten und regelmäßig Top-Ten-Platzierungen zu erreichen als 25. zu werden (um Platz 25 waren Sarahs Ergebnisse in ihren ersten Zweitligarennen, Anm. d. Red.).

Hast du in den folgenden Rennen mehr Druck gespürt?

Nicht unbedingt. Ich mache den Sport, weil er mir Spaß macht und ich mein Team cool finde. Natürlich mache ich mir auch selbst Druck, weil ich ein bestmögliches Ergebnis erzielen möchte. Aber das ist kein großer Druck.

Nun folgen in der kommenden Saison also die Rennen in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Bei den Deutschen Meisterschaften über die Sprintdistanz im Rahmen des Bundesligarennens in Berlin durftest du dieses Jahr schon mal in die höchste deutsche Triathlonklasse reinschnuppern. Mit welchen Erkenntnissen?

Das ist schon noch mal eine andere Liga. Ich bin in Berlin als vorletzte Starterin ins Ziel gekommen - aber ich bin ins Ziel gekommen. Der Unterschied zwischen Zweiter und Erster Liga ist schon sehr groß und ich bin froh, die Erfahrung in Berlin gemacht zu haben. Ich werde versuchen, so gut es geht mitzuhalten. Mir hilft dabei sicherlich die Erfahrung, dass ich auch in der Zweiten Liga in meinen ersten Rennen erst einmal hintere Platzierungen erreicht habe. Vielleicht schaffe ich auch in der Bundesliga irgendwann Mittelfeldränge.

Hast du Respekt vor der Ersten Liga?

Der Respekt ist schon deutlich, deutlich größer als in der Zweiten Liga. Schließlich sind hier Profis am Start und die Rennen sind eine große Sache. Ich versuche, Spaß zu haben und die Wettkämpfe zu genießen. Es wäre schon toll, wenn wir nicht gleich wieder absteigen.