5 Dinge, die wir in Düsseldorf gelernt haben
06.07.2018 – Thorsten Eisenhofer
Es sind oft die kleinen Geschichten am Rande, die den Sport neben dem nackten Ergebnis ausmachen. Die Athleten sind nach dem Rennen nach Hause gefahren, werten in Ruhe ihren Wettkampf aus, ziehen Schlüsse und versuchen ihre Sache beim nächsten Mal noch besser zu machen. Auch wir haben in Düsseldorf wieder Einiges aufgeschnappt und dazugelernt, was wir nicht für uns behalten möchten. Fünf kuriose Kurzgeschichten zum heißen Rennen am Rhein...
1 | Osterholt-Twins "on tour"
Auf ihren Abiball verzichten - das kam für die Zwillingsbrüder Jonas und Cedric Osterholt vom gebioMized Team W+F Münster nicht in Frage. Und so reisten die beiden 18-Jährigen am Samstag (30. Juni) zunächst ins sächsische Grimma zu den Deutschen Meisterschaften Jugend/Junioren, wo Jonas als Erster aus dem Wasser kam, den zweiten Wechsel in den Sand setzte und am Ende - fünf Plätze hinter Cedric - Elfter wurde. Ihre Eltern brachten die beiden dann mit dem Auto nach Heiden in Ostwestfalen, wo die Brüder mit ihren Kumpels bis in die Morgenstunden die bestandene Abiprüfung feierten. Zweieinhalb Stunden Schlaf mussten reichen, denn um 9 Uhr startete der Shuttle von Teamleiter Kai Hesterwerth in Richtung Düsseldorf. Dort waren beim Schwimmen nur drei Konkurrenten schneller als Jonas - und am Ende führten die Osterholt-Zwillinge den Aufsteiger als 24. und 31. auf Platz zehn der Team-Tageswertung.
2 | Murrays große Geste
Faire Sportler erkennt man daran, dass sie auch in der Niederlage Größe zeigen. Richard Murray, der Olympia-Vierte von Rio und Topstar des EJOT Teams Buschhütten, musste sich in Düsseldorf dem Niederländer Jorik van Egdom geschlagen geben. Doch der Südafrikaner haderte nicht mit dem verlorenen Laufduell. Stattdessen verneigte er sich auf der Finishline vor seinem Teamkollegen Lasse Lührs, der sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Deutschen Meistertitel der Elite sicherte.
3 | Ü-Wagen statt Finishline: Jannik Schaufler als Co-Kommentator
Ein Extralob von Sportreporter Alexander von der Groeben bekam Jannik Schaufler nach seiner Premiere als Co-Kommentator des Livestreams in Düsseldorf. "Den könnt ihr noch öfter bringen", so der frühere Weltklasse-Judoka. Der 21-Jährige - nach einer Operation noch nicht wieder voll im Training - meisterte sein Debüt am Mikrofon mit Bravour. Sowohl beim Rennen der Frauen als auch bei dem der Männer saß Schaufler, sonst im Dress des Schunk Team TV Mengen vor der Kamera aktiv, im Ü-Wagen von Triofim und kommentierte das Renngeschehen.
4 | Zwei Toprennen binnen 27 Stunden
Der Sieg beim ETU Europacup in Holten verlieh dem Spanier Ignacio Gonzalez Garcia offenbar Flügel. Am Samstagvormittag (30. Juni) gewann der Topstar vom Triathlon Team DSW Darmstadt in den Niederlanden im Zielsprint. Mit dem Rückenwind seines ersten Elitetitels auf internationaler Bühne fuhr der 22-Jährige am Abend die knapp 200 Kilometer nach Düsseldorf und mischte dort nur 27 Stunden später erneut ganz vorn mit. Nach 56:39 Minuten überquerte er als Gesamt-Vierter den Zielstrich und schaffte mit den Hessen Platz neun in der Tageswertung. Respekt.
5 | Aufgeben ist keine Option
Nach dem siebten Platz beim Auftakt war Guido Pesch kurz davor, die Saison für sein Schwalbe Team Krefelder KK abzuschreiben. Zu groß schien der Rückstand schon nach einem von fünf Rennen. Seine Mädels sahen das aber anders. Aus sechs Punkten Rückstand auf das EJOT Team TV Buschhütten machten Gillian Backhouse, Kaidi Kivioja, Caroline Pohle und Sophie Fischer in Düsseldorf kurzerhand drei. Zur Tabellenspitze fehlen noch vier Zähler. Der Tagessieg brachte das Team vom Niederrhein im Kampf ums Podium der DTU Deutschen Mannschaftsmeisterschaften 2018 wieder in eine gute Ausgangsposition.