Leana Bissig: "Ich mag es, wenn das Leben durchgetaktet ist"
17.03.2021 – Thorsten Eisenhofer
Leana Bissig startet seit 2020 für den TSV Amicitia Viernheim in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Wir haben mit der 22-Jährigen über einen Tag, den sie nie vergessen wird, ihr erstes Treffen mit dem neuen Team und ein durchgetaktetes Leben gesprochen.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Leana, du hast im vergangenen Jahr dein Debüt in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga gegeben. Wie hast du es erlebt?
Ich kann natürlich nicht sagen, wie ein Bundesligarennen mit Massenstart abläuft. Aber ich war sehr froh, im vergangenen Jahr bei den drei Rennen der Bundesliga zu starten (Zwift-Radrennen, Swim & Run, Saarbrücken, Anm. d. Red.). Es war eine coole Erfahrung für mich und ich fand es toll, beim Swim & Run zum ersten Mal auf meine Teamkolleginnen zu stoßen.
Ihr habt dann gleich ein ganzes Wochenende miteinander verbracht.
Wir haben zwei Tage zusammen trainiert. Es war spannend die Mädels kennenzulernen. So viele neue Menschen hat man im Coronajahr 2020 jetzt nicht kennengelernt.
Du hast dich in Viernheim selbst beworben.
Meine Trainerin Sabine Pöller und ich haben nach einer Mannschaft für mich in der Bundesliga geschaut, bei der ich regelmäßig die Möglichkeit bekomme, zu starten. Ich habe dann über Kontakte die Nummer von Peter (Grüber, Teamleiter in Viernheim, Anm. d. Red.) erhalten und ihn kontaktiert. Bislang war Viernheim eine rein deutsche Mannschaft. Aber sie haben mich trotzdem aufgenommen, immerhin spreche ich als Schweizerin ja die gleiche Sprache (lacht).
Du bist zuvor schon in der Schweiz in der National League gestartet. Wie ist der Unterschied zur Bundesliga?
Generell ist das Niveau in der Schweiz in der Breite nicht mit dem in Deutschland zu vergleichen. Dadurch, dass wir in Saarbrücken coronabedingt keinen Massenstart hatten, sondern in kleinen Läufen gestartet sind, war es recht ähnlich zu den Rennen der National League. Da sind wir immer 20 bis 30 Athletinnen. In der National League schwimmen wir allerdings nie im Schwimmbad. Aber …
… ja …
Das Rennen in Saarbrücken war eine super Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaften zwei Wochen später. Das Format dort war sehr ähnlich zu dem in Saarbrücken. Für mich lief es dort mit dem Titel in der U23 natürlich wunderbar.
Ein weiterer, beziehungsweise wohl der Höhepunkt deiner Karriere war die Heim-WM in der Schweiz 2019.
Das war natürlich ein Highlight. Es war ein sehr spezieller Wettkampf, ich habe mein Rad genommen, bin in den Zug eingestiegen und war plötzlich in Lausanne, dem WM-Ort. Von der Anreise war es also kein großes Ding, aber trotzdem eine WM. Es war eine super Stimmung an der Strecke, Schulklassen haben uns angefeuert, Familie und Freunde waren da.
Es war also ein Tag, den du nie vergessen wirst?
Der Tag wird auf jeden Fall in Erinnerung bleiben. Auch wenn es ein hartes Rennen auf einem harten Parcours war (Leana belegte Rang 24, Anm. d. Red.)
In der U23 warst du bei der EM und WM am Start. Welche Ziele hast du für den Elitebereich?
Ich versuche, mich weiterzuentwickeln. Der Europacup, vielleicht auch der Weltcup, sind ein Ziel. Ich will einfach von Jahr zu Jahr schauen, wie es läuft. Ich versuche, Sport und Studium zu verbinden (Leana studiert Gesundheitswissenschaften und Technologie, Anm. d. Red.).
Das ist sicherlich nicht immer einfach.
Man braucht einen guten Zeitplan. Mein Leben ist sehr durchgetaktet, aber ich mag das auch.
Zeit für andere Dinge bleibt dann aber nicht viel.
Das stimmt. Aber es bleibt genug Zeit für das, was ich brauche. Der Sport und das das Studium sind beides Leidenschaften, deshalb bin ich zufrieden, so wie es ist.
Viele junge Sportler*innen haben große Ziele wie Olympia. Du hältst dich bei dieser Frage eher bedeckt.
Olympia ist sicherlich etwas Cooles. Aber ich weiß auch, was es dafür braucht. Ich weiß nicht, ob es dafür reicht. Aber Olympia ist auf jeden Fall ein Traum.