Mika Noodt: Entwicklungsjahr mit Ausrufezeichen

21.09.2020 –  Thorsten Eisenhofer

Dass er in Saarbrücken Rang fünf – und damit seine bisher besteEinzel-Platzierung in einem Wettkampf der 1. Bitburger 0,0%Triathlon-Bundesliga - erreicht hatte, erfuhr Mika Noodt auf der…

Bitburger 0,0 Triathlon Bundesliga

Dass er in Saarbrücken Rang fünf – und damit seine bisher beste Einzel-Platzierung in einem Wettkampf der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga - erreicht hatte, erfuhr Mika Noodt auf der Rückfahrt von Saarbrücken nach Darmstadt. Er hatte in seinem Lauf den zweiten Rang belegt. Anschließend hatte er sich vor allem dafür interessiert, wie seine Mannschaftskollegen abgeschnitten hatten. Es ging ja noch um das, was bei einem Bundesliga-Wettkampf im Vordergrund steht, eine gute Platzierung in der Teamwertung – Darmstadt belegte am Ende Rang vier.

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„Erst im Bus auf der Heimfahrt ist mir dann eingefallen, dass ich in der Gesamt-Einzelwertung ganz gut abgeschnitten haben dürfte und habe in der Ergebnisliste nachgeschaut“, erzählt Mika. Das Nachschauen ergab: Rang fünf. Und sorgte für große Freude: „Die Platzierung in der Einzel-Gesamtwertung war das kleine Extra obendrauf auf einen tollen Wettkampf.“

Dieser fünfte Platz in Saarbrücken war jetzt nicht die ganz große Überraschung. Schließlich hatte Noodt im Vorjahr in Bundesligarennen schon die Ränge zwölf im Kraichgau und 13 in Tübingen belegt – in jeweils stark besetzten Rennen. Aber dieser fünfte Platz war dennoch ein Ausrufezeichen, ein kleines zumindest. Ein kleines Ausrufezeichen, das besagt, dass Mika Noodt die trainingsintensiven und wettkampfarmen Monate während dieses in vielerlei Hinsicht schwierigen Coronajahres genutzt hat, um einen weiteren Schritt in seiner sportlichen Entwicklung zu gehen, die ihn, ja wohin eigentlich führen soll?

Das kann der 20-Jährige selbst (noch) nicht so genau sagen. Er weiß, dass es sehr, sehr schwierig wird, auf den kurzen Distanzen noch den Schritt in Richtung Weltspitze zu gehen. Er will das jedoch nicht gänzlich ausschließen. Er sieht sich aber auch noch lange nicht als zukünftigen Mittel- und Langdistanzler - trotz seiner Radstärke, die er auch in Saarbrücken zeigte. „Hawaii als Ziel ist sicherlich realistischer als Olympia“, sagt Mika: „Aber ich kann echt noch nicht sagen, wo mich mein Weg in den kommenden Jahren hinführt.“ Was er sagen kann: „Ich will weiterhin in den Rennen der Bundesliga starten. Das macht so viel Spaß.“

„Ich habe Lebenskilometer gesammelt“

An einem der längsten Tage des Jahres im Juni hat sich Mika morgens um 4:45 Uhr in Darmstadt auf sein Rad gesetzt und ist losgefahren. Erst einmal bis Fulda, wo seine Tante lebt. Mit ihr hat er gemeinsam gefrühstückt. Dann hat er sich wieder auf Rad geschwungen und ist weitergefahren, weiter Richtung Norden. Am Abend gegen halb sieben ist er dann in Wolfsburg bei seinen Eltern angekommen, nach 400 Kilometern. Es war eine schöne (unangekündigte) Überraschung für seine Mutter, die ein paar Tage zuvor Geburtstag hatte.

Und es war die einzige sportliche Aktion von Mika Noodt in dem Corona-Sommer 2020, die ihn jetzt nicht unbedingt mit Blick auf seine sportlichen Ziele vorangebracht hat (aber glücklicherweise auch nicht zu viel Muskelkater). Ansonsten hat der Student sehr schnell für sich erkannt, dass es wohl am sinnvollsten ist, langfristig zu denken – und das Jahr entsprechend zu nutzen – als sehr gutes, zielorientiertes und effektives Trainingsjahr, ohne viel Schnickschnack wie Bestzeitenjagden über 5 Kilometer oder ähnliches. „Ich habe 2020 als Entwicklungsjahr gesehen, Lebens-Kilometer gesammelt und mein Potential erweitert“, sagt der Darmstädter. Er ist ein stabilerer Athlet geworden, der nun höhere Umfänge und Intensitäten verkraftet, als noch vor ein paar Monaten.

Das will Mika, im Vorjahr Dritter in der Gesamtwertung des DTU-Jugendcups bei den Junioren, nun in gute Ergebnisse im kommenden Jahr ummünzen. „Den fünften Rang in einem Bundesligarennen mit Massenstart und einer leichteren Radstrecke als in Saarbrücken zu wiederholen ist schwer, aber nicht ausgeschlossen“, sagt er. Die für die Bundesliga typischen Massenstartrennen haben aber immerhin den Vorteil, dass man im Ziel in der Regel sofort erfährt, welchen Platz man im Klassement belegt hat.